© Tatiana Lecomte

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  1. Deconstructing Erna Serie von 11 SW-Prints auf Barytpapier je 70 x 50 cm, 2015

    Deconstructing Erna Serie von 11 SW-Prints auf Barytpapier je 70 x 50 cm, 2015

    Deconstructing Erna Serie von 11 SW-Prints auf Barytpapier je 70 x 50 cm, 2015

    Deconstructing Erna Serie von 11 SW-Prints auf Barytpapier je 70 x 50 cm, 2015

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      Deconstructing Erna Serie von 11 SW-Prints auf Barytpapier je 70 x 50 cm, 2015

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    Erna Lendvai-Dircksen (1883–1962) wurde in den 1940er-Jahren durch eine Reihe von Fotobänden mit dem Titel „Das Deutsche Volksgesicht“ bekannt. Auf der Suche nach einer „gemeinsamen Volkheit“ bereiste sie sowohl das Deutsche Reich als auch besetzte Gebiete wie Nordfrankreich, Norwegen, Dänemark, Tirol, Vorarlberg und Flandern, um Menschen – meist Bäuerinnen und Bauern – zu porträtieren, in deren Gesichtern sie die Spuren des „germanischen Blutes“ zu erkennen glaubte.

    „Das Lied klingt fort und fort. Die unruhigen, widerwilligen Blutswirbel der Vermischung sind Rhythmen geworden in stetig fortschreitender Kernbildung, zu Stammesinseln vorgeschobener deutscher Volkheit.“ (Aus dem Vorwort von Erna Lendvai-Dircksen, in: Das Gesicht des deutschen Ostens, 1935).

    Ausgangspunkt der Arbeit Deconstructing Erna sind Portraits aus unterschiedlichen Büchern der Fotografin. Ich unternehme in dieser Serie den nicht ernst gemeinten Versuch, die so genannte Rassenlehre ernst zu nehmen: Wie könnte es aussehen, wenn sich Menschen eines gewissen Schlages nur unter sich, ohne „Blutswirbel“ also, reproduzieren?

    1958 wurde Erna Lendvai-Dircksen die David-Octavius-Hill-Medaille der „Gesellschaft Deutscher Lichtbildner“ verliehen. In den 1970er-Jahren stieß ihr Werk wieder auf größeres Interesse. Mit einem ähnlich eskapistischen Ansatz wie der Leni Riefenstahls, die sich am Ende ihres Lebens ausschließlich der Unterwasserfotografie widmete, beschäftigte sich Lendvai-Dircksen in ihrem letzten Fotoband mit der „Urgestalt“ der dänischen Küste. Sie starb 1962, ohne sich je von den Rassentheorien des Nationalsozialismus distanziert zu haben.